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Energetische Sanierung: so lässt sich bares Geld sparen

Für ältere Wohnhäuser gelten die mittlerweile relativ strengen Gesetze zum Energiesparen noch nicht. Deshalb ist der Energieverbrauch in diesen Immobilien oft sehr hoch. Für die Eigentümer dieser Immobilien ist ein Einsparpotenzial von bis zu 30 Prozent möglich, wenn sie die Immobilie ökologisch sanieren. Folgende Punkte sind dabei wichtig.

Der zu hohe Energieverbrauch geht oft auf zu dünne Außenwände, veraltete Heizkessel oder undichte Fenster zurück. Und hier ist das Einsparpotenzial auch deutschlandweit enorm. Denn etwa 70 Prozent der Wohngebäude wurden vor 1979 gebaut, als Bauherren noch kaum gesetzliche Normen bezüglich des Umweltschutzes beachten mussten. Bislang wurden etwa neun Millionen Altbauten noch nicht modernisiert.

Ein Neubau muss heute grundsätzlich in Form eines Niedrigenergiehauses gebaut werden. Doch auch wer energetisch sanieren möchte, muss sich an Regeln und Vorschriften halten. Dies sind im Erneuerbare-Energien-Gesetz sowie in der Energieeinsparverordnung festgehalten. Als Effizienzhäuser werden jene Gebäude bezeichnet, die wesentlich weniger Energie brauchen als es in der Energieeinsparverordnung festgeschrieben ist.

Wollen Bauherren die gesetzlichen Vorschriften beachten, müssen sie vor allem ein Augenmerk darauf legen, dass Dach, Kellerdecke und Außenwände gut gedämmt sind. Ferner sollten die Fenster eine zwei- oder dreifache Wärmeschutzverglasung besitzen.

Darüber hinaus ist ein effizientes Heizsystem, das von Solarthermie unterstützt wird, überlegenswert. Durch eine entsprechende Anlage kann der Bauherr die Heizung effektiv unterstützen und auch sein warmes Wasser selber erzeugen. Ebenso macht der Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung Sinn.

Eine gute Planung ist das A und O

Für die Sanierung eines alten Hauses gilt: Die Planung muss von außen nach innen erfolgen. Zunächst sollte also die Gebäudehülle gedämmt werden, bevor sich der Besitzer Gedanken über die Heizung macht. Denn bei der umgekehrten Vorgehensweise besteht die Gefahr, dass die Heizungsanlage für das gedämmte Haus zu groß dimensioniert ist.

Für Fenster und Türen gilt: Diese sollten keinesfalls dichter sein als die Außenwand. Andrea Grimm, Energieberaterin bei der Verbraucherzentrale Hamburg, sagt dazu: „Werden dreifach verglaste Fenster in schlecht gedämmte Wände eingebaut, treten leicht Probleme auf.“ So könne sich an den Wänden Feuchtigkeit anlegen, was zur Schimmelbildung führen kann. Deshalb rät Grimm: „Hausbesitzer sollten den Einbau neuer Fenster mit einer Sanierung der Außenwand kombinieren.“

Die Kosten für neue Fenster belaufen sich übrigens auf bis zu 1.000 Euro je Fenster, während eine Heizung ab 6.000 Euro kostet. Für die Dämmung der Außenwände werden in etwa 15.000 Euro fällig, während die Dämmung des Daches mit bis zu 20.000 Euro zu Buche schlägt.

Welche ökologischen Ziele werden angestrebt?

Es hängt also stark vom zur Verfügung stehenden Budget ab, ob der Immobilienbesitzer das gesamte Haus ökologisch sanieren möchte oder ob er nur einzelne Maßnahmen durchführen möchte. Als Standard bei der Sanierung gilt das sogenannte „Effizienzhaus 100“, welches lediglich so viel Energie verbrauche darf wie ein Neubau. Durch die Prozentzahl wird angegeben, wie stark der Verbrauch im Vergleich zur Norm unterschritten wird. Ein Effizienzhaus 40 beispielsweise darf diesen Wert zu maximal 40 Prozent erreichen. Für Altbauten gibt es mit dem „Effizienzhaus 115“ jedoch eine Ausnahme: Der Energieverbrauch darf hier um bis zu 15 Prozent überschritten werden.

Auch wenn in Altbauten ein großes Einsparungspotenzial steckt, weist jedes Baujahr doch typische Schwachstellen auf. Bereits für ein „Effizienzhaus 115“ ist ein großer Aufwand nötig, der noch größer ist, wenn ein Altbau aus den 1950er Jahren oder gar den 1920er Jahren in ein „Effizienzhaus 70“ umgewandelt werden soll

Als anspruchsvolles ökologisches Ziel für Bauten aus den 1970er Jahren gilt etwa das „Effizienzhaus 55“. In diesem Fall müssen Türen und Fenster dreifach verglast sein, um undichte Stellen oder Wärmebrücken zu vermeiden, sollten Rollläden von außen an das Gebäude montiert werden. Des Weiteren ist es nötig, Außenwände und Dach sehr dick zu dämmen und auch der Keller braucht an der Decke oder an den Außenwänden eine Isolierung.

Zudem sollten ältere Elektrogeräte, die viel Strom verbrauchen, durch neue ausgetauscht werden. Denn auch damit lässt sich die Energieeffizienz steigern – und das vergleichsweise kostengünstig. Wird die Luft im Wohnraum technisch kontrolliert und ausgetauscht, sind weitere Einsparungen möglich. So nutzt eine Lüftungsanlage, die mit Wärmerückgewinnung ausgestattet ist, entweder Kälte oder Abwärme, um die Luft abzukühlen oder aufzuheizen. Für ein behagliches Raumklima ist also weniger Heizenergie notwendig.

Das Dach als Stromquelle nutzen

Wer eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach installiert, kann damit selbst Strom und Warmwasser erzeugen. Ein Smart Home hilft ebenfalls bei der Verbesserung der Energiebilanz. Dieses ist mit einem elektronischen Kontrollsystem ausgestattet, mit welchem die Heizung und die Jalousien gesteuert werden. Zudem werden in einem Smart Home auch die Luftqualität und -feuchtigkeit permanent überwacht.

Wer sein Haus mit diesem Aufwand sanieren möchte, muss allerdings bis zu 300.000 Euro investieren. Erledigt der Immobilienbesitzer die Arbeit größtenteils selbst, kann er über seine Eigenleistung bis zu 100.000 Euro einsparen. Zudem kann er Fördermittel von bis zu 100.000 Euro in Anspruch nehmen.

Die Heizung: umweltfreundlich

Ist eine komplette Sanierung zu teuer, beschränken sich viele Immobilienbesitzer darauf, die Heizung auszutauschen oder die Fassade zu dämmen. Als Alternative zu Gas und Öl bietet sich eine Erdwärmepumpe an. Der Stromverbrauch einer entsprechenden Pumpe liegt bei lediglich fünf Kilowattstunden, die gewonnene Wärme reicht aber zur Warmwassergewinnung und zum Betrieb einer Fußbodenheizung völlig aus.

Wie wirtschaftlich ist die Sanierung?

Auch wenn die hohen Kosten zunächst einmal abschreckend wirken, so kann sich die Sanierung dennoch lohnen. Ob sich die Sanierung lohnt und wie groß das Einsparpotenzial ist, hängt jedoch vom Einzelfall ab und lässt sich nicht pauschal sagen. Generell lohnt sich die ökologische Sanierung aber nicht nur für Immobilienbesitzer, die ihre Immobilie selbst nutzen, sondern auch für Vermieter: Durch die Sanierung steigt der Wert der Immobilie und sie können die Mehrkosten auf ihre Mieter umlegen.

November 2018


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