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November/3

Die Irland-Krise und ihre Auswirkung auf Immobilien

Kaum ist der eine Patient verarztet, meldet sich bereits der nächste. Die weltweite Wirtschaftskrise zieht immer weitere Kreise. Als erstes Opfer war Griechenland zu beklagen - ein Land kurz vor dem finanziellen Kollaps, das nur unter größten Anstrengungen und mit zahlreichen Auflagen der Helfer-Länder bisher vor dem Schlimmsten bewahrt werden konnte.

Als nächstes wird wohl Irland an den Tropf müssen. Für Finanzexperten ein echter Schock - galt das Land doch noch bis vor rund drei Jahren als Musterbeispiel für eine intakte Volkswirtschaft. Alles aus und vorbei! Da fragt man sich, wie es so schnell so weit kommen konnte.

Fakt ist, dass die Lehman-Pleite wohl auch hier der Stein des Anstoßes war. Daraufhin zogen auch die Anleger in Irland massenhaft Kapital aus aufgeblähten Anlagen ab, was die gesamte Finanzwirtschaft ins Wanken brachte. Dem Staat blieb folglich nichts anderes übrig als Schadensbegrenzung zu betreiben und eine umfassende Einlagensicherungsgarantie auszusprechen. Die Notwendigkeit von satten Finanzspritzen nahm allerdings dadurch nicht ab, sondern eher noch zu - immer neue Milliarden wurden (und werden) in das marode Finanzsystem gepumpt. Die Staatsverschuldung explodiert …

Was bedeutet das für die Immobilienbranche in Irland?

Wahrlich nichts Gutes. Leerstehende Häuser allerorten - völlig egal, ob Gebrauchtimmobilie, Neubau, Rohbau oder Gewerbepark. Manche Landstriche gleichen zunehmend Geisterstädten. Mit den Banken sterben nach und nach auch große Teile des Baugewerbes, bereits zugesagte Kredite werden zurückgezogen, ausgezahlte gekündigt. Baustopps und Leerstand überall sind die zwangsläufigen Folgen. Bis 2007 galten viele Regionen als aufstrebende „Boomtowns“, heute hat die raue Wirklichkeit die oft allzu optimistischen Planungen eingeholt. Und daran wird sich wohl in naher Zukunft auch nicht viel ändern.

Hört man sich einmal in der Bevölkerung um, ist der Tenor immer gleich: die Banken sind selbst schuld. Zu Anfang des neuen Jahrtausends warfen sie mit Krediten in Millionenhöhe geradezu um sich, manche Familien des soliden Mittelstands hatten plötzlich drei oder vier Häuser. Teilweise wurden Kreditverträge per Handschlag besiegelt, ohne auch nur einen Funken Denkarbeit in die Refinanzierung zu investieren. Goldene Zeiten für Bauern, die ihr Land gerne hergaben und dafür fürstlich entlohnt wurden. Und auch die Baubranche sahnte kräftig ab, manche Unternehmen konnten kaum noch Mitarbeiter finden und warben sich die Baggerfahrer untereinander ab - ein Regierungsbeamter konnte zu dieser Zeit auf das Gehalt eines Bauarbeiters neidisch sein.

Alles Vergangenheit. Ein Patentrezept zur Krisenbewältigung gibt es noch nicht, die Preise fallen derweil immer weiter. Bleibt zu hoffen, dass das sich immer schneller drehende Rad irgendwann angehalten werden kann.


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