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April 2011/03

Wirbel um das neue IKEA-Haus

Billigregale, Gartenmöbel, Küchenutensilien - und jetzt auch noch Häuser. Der schwedische Einrichtungsriese IKEA entwickelt sich langsam zum Vollsortimenter. Seit Langem ist geplant, aus dem Prototyp des „Boklok“ Reihenhauses ein ganzes Fertighaus-Sortiment zu erstellen, preisgünstig, schnell aufgebaut und aus dem typischen IKEA-Werkstoff Holz. Mehrfamilien- und Reihenhausmodelle - der Interessent kann sich das genau auf seine Bedürfnisse passende Haus aussuchen.

Die Resonanz war zu Anfang riesig. Es wurde sogar geplant, die ersten Häuser aufgrund der enormen Nachfrage per Losaktion zuzuteilen. Doch die ersten Dämpfer folgten auf dem Fuße. In einer Untersuchung von Stiftung Warentest stellte sich heraus, dass die Grundausstattung der Häuser sowie der Leistungsumfang des Bauunternehmens deutlich zu wünschen übrig lassen. Wichtige Kostenpositionen wie Malerarbeiten und Fußbodenbeläge sind im Kaufpreis grundsätzlich nicht enthalten, von den Nebenkosten (Notargebühren, Grunderwerbsteuer, Kosten für den Grundbucheintrag etc.) ganz zu schweigen.

Doch damit nicht genug: Laut Stiftung Warentest sind die Baupläne für das erste Hausmodell eine Farce. Der Käufer bekommt keinerlei Garantie, dass das Haus am Ende auch so aussieht, wie in den Prospekten beschrieben. Einzelne Elemente, die im Kaufvertrag aufgeführt sind (z. B. der Schallschutz), sind im fertigen Gebäude plötzlich nicht mehr vorhanden.

Lange Rede, kurzer Sinn: Die Interessenten waren durch die Ergebnisse schwer geschockt, das Käuferinteresse ließ rapide nach. Aus diesem Grund legte IKEA das Hausprojekt im Herbst letzten Jahres zunächst auf Eis, nahm die Entwicklung jedoch kürzlich wieder auf. Man sagte einige Verbesserungen zu, wies andere jedoch als unbegründet zurück.

In einigen Tagen soll nun doch die Grundsteinlegung für das erste IKEA-Haus in einem Stadtteil der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden erfolgen. Insgesamt sollen es an diesem Standort acht Häuser werden, allerdings sind diese noch nicht vollzählig verkauft. Nochmals acht Häuser sollen im nicht weit entfernten Offenbach entstehen, doch auch diese sind noch teilweise zu haben.

Ob die Käufer nach den vernichtenden Urteilen der deutschen Verbraucherschützer doch noch Vertrauen fassen, bleibt abzuwarten. Dass sich der Käufer gleich für 15 Jahre an einen Energielieferanten binden muss, wird dieses Vertrauen sicherlich nicht fördern.


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