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April 2011/05

EU-Richtlinie: Wird Wassersparen nun zur gesetzlichen Pflicht?

Die scheinbar grenzenlose Regulierungswut in Deutschland scheint nun auch auf die Europäische Union abzufärben. Anscheinend traut man den Bürgern nicht zu, dass diese sich selbst um das Einsparen von Wasser im Haushalt bemühen können. So soll eine neue Richtlinie zur Gebäudeeffizienz erlassen werden, welche die Bürger dazu verpflichtet, noch mehr Wasser im Haushalt einzusparen.

Wie sieht diese Richtlinie genau aus?

Geplant ist, Immobilieneigentümer dazu zu verpflichten, alle Wasserhähne, Duschköpfe und sonstige sanitäre Armaturen sowie die Toilettenkästen durch neue, wassersparendere Modelle zu ersetzen. Die Kosten, welche durch eine solche verpflichtende Regelung entstehen würden, gehen in die Milliarden. Genauer gesagt, bei einem durchschnittlichen Preis von 300-400 Euro pro Wohneinheit für den Komplettaustausch aller Wasserarmaturen ergibt sich bei rund 25 Millionen deutschen Haushalten eine Gesamtsumme von circa 10 Milliarden Euro.

Was soll die neue Richtlinie genau bewirken?

Laut den Plänen der EU soll sich die Einsparung von Wasser in den nordeuropäischen Ländern vor allem auf die Wasserknappheit in Südeuropa positiv auswirken. Insbesondere in den Sommermonaten kommt es hier aufgrund fehlender Regenfälle immer wieder zu teils lang anhaltender Wasserknappheit mit all ihren verheerenden Folgen für Mensch, Tier und Landwirtschaft.

Was halten Experten von der EU-Richtlinie?

Kurz gesagt: nichts. Insbesondere Deutschland zählt sowieso schon seit Jahren zu den Ländern mit dem geringsten Wasserverbrauch pro Kopf, weitere Einsparungen sind deshalb schwer umzusetzen. Statistiken belegen das: Zwischen 1990 und 2010 ist der Wasserverbrauch in Deutschland um mehr als 15 Prozent gesunken. Zudem gibt es schon jetzt Probleme mit der Kanalisation an vielen Orten in Deutschland, da durch den reduzierten Wasserverbrauch die Abwasserrohre nicht mehr genügend durchspült werden. Als Folge können sich gefährliche Ablagerungen bilden, die die Rohre verstopfen und in der Folge zerstören. Einzige Möglichkeit, dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wäre, die Abwasserrohre regelmäßig mit Frischwasser zu durchspülen. Damit würden alle Maßnahmen zur Einsparung von Frischwasser jedoch wieder zunichte gemacht.

Experten sind sich außerdem darüber einig, dass der geplante Austausch von Toilettenkästen, Duschköpfen und Wasserhähnen keinen entscheidenden Beitrag zur Einsparung von Frischwasser darstellt. So belegen Untersuchungen, dass beispielsweise wassersparende Toilettenspülkästen kaum etwas bringen, da der Benutzer aufgrund der geringeren Reinigungswirkung öfter spülen muss, um den gleichen Effekt wie bei einem normalen Spülkasten zu erzielen.

Bleibt zu hoffen, dass die Einwände der Experten aus Deutschland genügend Einfluss haben, um die sinnlose Regulierungswut der Europäischen Union in Deutschland zu stoppen.


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