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Nach dem Willen der Bundesregierung sollen etwa 870.000 Haushalte ab dem Januar mehr Geld zur Verfügung haben. Denn das Wohngeld soll deutlich angehoben werden - in Einzelfällen sollen sogar Steigerungen um bis zu 200 Prozent möglich sein. Angehoben werden sollen bei dieser Reform sowohl die Höchstbeträge für die Miete als auch die Tabellenwerte angehoben werden.
Die Tabellenwerte sollen angehoben werden, um beim Wohngeld künftig die Bruttowarmmiete angemessener zu berücksichtigen. Denn seit der Wohngeld-Reform aus dem Jahr 2009 seien die Mietpreise im Schnitt um acht Prozent, die Warmmieten sogar um neun Prozent gestiegen. Allein daraus würde sich eine Erhöhung der Tabellenwerte um durchschnittlich 39 Prozent ergeben, so das Bundesbauministerium.
Auch die Miethöchstbeträge sollen angehoben werden. Mit diesem Wert wird der Betrag definiert, bis zu dessen Höhe die Mieter einen staatlichen Zuschuss beantragen können. Dabei sollen auch regionale Unterschiede berücksichtigt werden. Je nachdem, ob die Mietpreise in einer Region deutlich steigen oder nicht, soll das Niveau um sieben bis 27 Prozent angehoben werden.
Insgesamt rechnet die Bundesregierung damit, dass rund 870.000 Haushalte von der Reform profitieren werden, darunter 90.000 Haushalte, die Leistungen aus der Grundsicherung beziehen. Gefördert werden sollen vor allem Familien und Rentner werden. Beispielweise beziehe eine alleinerziehende Mutter von zwei Kindern in Essen, die eine Kaltmiete von 520 Euro zahlt, bislang Wohngeld in Höhe von 71 Euro. Diesen Anspruch hat sie bei einem Monatsverdienst von 1.400 Euro, sofern sie 300 Euro Unterhalt sowie 368 Euro Kindergeld erhält. Nach der Reform erhöht sich ihr Anspruch auf 187 Euro, womit sie monatlich 116 Euro mehr zur Verfügung hat.
Immobilienbesitzer, die ihr Eigentum vermieten, profitieren durch die Wohngeld-Reform indirekt. Denn weil die Zahlungskraft von Mietern, die einen Anspruch auf Wohngeld haben, erhöht wird, reduziert sich deren Ausfallrisiko. Dadurch erhalten auch Immobilienbesitzer ein Mehr an Sicherheit.
Februar 2015
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