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Maklerschwund in Deutschland aufgrund des Bestellerprinzips

Das neue Bestellerprinzip zeigt in Deutschland seine Auswirkungen. Da die Zahl der Immobilienbesitzer, die die Vermietung ihres Objektes selbst in die Hand nehmen, seit dem Sommer sprunghaft angestiegen ist, geben viele Makler derzeit ihr Geschäft auf oder konzentrieren sich nur noch auf Kaufobjekte. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung des Immobilienverbands Deutschland (IVD).

Ein Problem ergibt sich durch das Bestellerprinzip insbesondere für Makler, die sich auf Vermietungsobjekte später realisiert. Doch auch Makler mit einem gemischten Portfolio klagen seit dem Sommer über spürbare Einbußen im Bereich der Vermietung. Fast die Hälfte aller im Rahmen der Studie befragten Makler sehen ihre wirtschaftliche Existenz als gefährdet.

Zur Information: Das seit dem Sommer 2015 in Deutschland geltende Bestellerprinzip sorgt dafür, dass der Eigentümer eines zu vermietenden Objektes seine Maklerkosten nicht mehr auf den zukünftigen Mieter abwälzen kann. Der Auftraggeber selbst der Besteller, also muss er laut der neuen gesetzlichen Regelung die Kosten für die Beauftragung des Maklers übernehmen. Viele Vermieter scheuen die damit verbundenen Kosten und versuchen daher, Ihr Objekt selbst an den Mann oder die Frau zu bringen. Zuvor wurden diese Kosten fast immer im Rahmen einer Maklercourtage, die sich an der Kaltmiete des Objektes bemaß, dem Interessenten und zukünftigen Mieter auferlegt.

Und falls ein Vermieter doch noch einen Makler engagiert, so gibt es in vielen Fällen zunächst zähe Verhandlungen über die Höhe der Provision. Viele Vermieter seien laut dem IVG-Präsidenten Jürgen Schick nicht mehr dazu bereit, die bislang übliche Provision in Höhe von zwei- bis drei Monatsmieten zu zahlen. Insbesondere in stark nachgefragten Gegenden und Großstädten werde den dem Verband angeschlossenen Maklern oft nur noch eine Monatsmiete als Pauschale für die Vermittlung eines Objekts angeboten. Nimmt der Makler das Angebot nicht an, so versuchen die meisten Besitzer zunächst einmal, das Objekt selbst zu vermitteln.

Aufgrund dieser Entwicklungen befinden sich die meisten Makler zur Zeit in einer Umbruchphase und konzentrieren sich insbesondere auf Objekte, die zum Verkauf stehen. Einige arbeiten aber auch an ihrem Service, um den Vermietern einfach mehr Leistungen für das Geld bieten zu können. In diesem Zusammenhang muss gesagt werden, dass der Beruf des Immobilienmaklers in der Vergangenheit oft wenig angesehen wurde, da Makler es sich schlichtweg zu leicht machten. Die auf den Mieter umgewälzte Provision war für sie schnelles und leicht verdientes Geld, die dafür zu erbringende Gegenleistung eher marginaler Natur. Diese Zeiten dürfen jedoch nun endgültig vorbei sein.

Dezember 2015


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