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In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Ölheizungen in Deutschland massiv gesunken - nur noch jedes zehnte Haus wurde zuletzt mit Öl geheizt. Das hat sich angesichts fallender Ölpreise inzwischen massiv geändert. Zudem können Immobilienbesitzer durch den Einsatz von Kesseln mit innovativer Technik zusätzlich sparen.
Schon in der Planungsphase stehen Bauherren oft vor der Frage, mit welcher Technologie sie die Immobilie beheizen wollen. Ihnen stehen verschiedene Varianten zur Auswahl, von der modernen Wärmepumpe bis zur klassischen Gastherme oder exotischen Heizungs-Varianten wie einer Holzpellet-Heizung. Eine Ölheizung hingegen steht für die meisten Bauherren völlig außer Frage. Doch genau diese Heizform, die scheinbar völlig außer der Mode gekommen ist, feiert aktuell ein großes Comeback. So worden in den ersten neun Monaten des Jahres 2015 laut dem Bundesverband der Deutschen Heizindustrie um 30 Prozent mehr Ölkessel verkauft als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Grund für dieses Comeback liegt in den vergleichsweise niedrigen Ölpreisen. Weil jedoch nicht abzusehen ist, wie sich dieser weiter entwickeln wird, ist fraglich, ob der aktuelle Boom weiter anhält.
Oliver Bohr, Geschäftsführer des Feldes Energie bei Check24, einem Vergleichsportal, kann bestätigen, dass der Heizölpreis innerhalb von zwölf Monaten um 24 Prozent gesunken ist. Allerdings habe sich die Zahl der verkauften Ölkessel von einem relativ niedrigen Niveau aus gesteigert. Die hohen Ölpreise waren der Grund dafür, dass die Verkäufe kontinuierlich zurückgegangen sind. Insgesamt wurden im Jahr 2015 insgesamt rund 62.000 Ölkessel verkauft, während etwa 387.000 Gasheizungen verkauft wurden, womit Gas nach wie vor die wichtigste Wärmequelle für deutsche Immobilienbesitzer bleibt.
Allerdings ist der aktuelle Boom bei Ölheizungen nicht unbedingt nachteilig für die Umwelt. Denn während in Neubauten vor allem Gas-Brennwertthermen oder Wärmepumpen eingebaut werden, nutzen Immobilienbesitzer Ölkessel vor allem in Altbauten, wo diese alte Heizungsanlagen ersetze. Weil der Anlagebestand an Heizungen zu 70 Prozent veraltet ist, liegen gerade in Altbauten enorme Einsparpotenziale. Denn moderne Brennwertheizungen nutzen unabhängig vom verwendeten Brennstoff auch die Wärme, welche im Abgas gebunden ist, wodurch ein Wirkungsgrad von 90 Prozent und mehr erzielt werden kann.
Obwohl das Heizen mit modernen Ölheizungen wesentlich umweltfreundlicher ist als mit alten Anlagen, fordern Umweltverbände dennoch den verstärkten Einsatz von erneuerbaren Energien. Der Grund: Weil die Erdölvorkommen auf der Erde irgendwann erschöpft sein dürften, ist langfristig nicht von einem dauerhaft niedrigen Ölpreis auszugehen. Allerdings lassen sich moderne Ölheizkessel auch hervorragend mit erneuerbaren Energien wie Holz oder Solarenergie kombinieren. Beispielsweise durch den Einbau einer zusätzlichen Solarthermie-Anlage für die Aufbereitung des Brauchwassers.
März 2016
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