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In der Vergangenheit hieß es stets, dass es Energieverschwendung sei, wenn Radiatoren oder Wasser mit Strom erwärmt werden. Als Grund wurde stets genannt, dass der Energieverlust bei der Umwandlung unverhältnismäßig hoch sei. Diese alte Regel gilt jedoch nicht, sofern ausreichend Strom vorhanden ist, beispielsweise weil er von einer Solaranlage auf dem Dach geliefert wird.
Denn es wird immer günstiger, Sonnenlicht mittels Photovoltaik-Anlagen in Strom umzuwandeln. Jedoch lohnt es sich wegen der stark gesenkten Einspeisevergütung kaum noch, den Strom ins öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Will ein Immobilienbesitzer den selbst erzeugten Strom wirklich wirtschaftlich nutzen, muss er ihn also selbst verbrauchen.
Es lohnt sich zwischenzeitlich sogar, Solarstrom als Alternative zur Solarthermie zu nutzen und warmes Wasser für die Heizung oder das Badezimmer aufzuheizen. Boris Estermann, der dem Fachverband Energie- und Gebäudetechnik Deutschland vorsitzt, sagt dazu: „Die Idee ist relativ neu, aber jetzt rechnet es sich.“ Und weiter: „Das ist die logische Konsequenz der Preisentwicklung bei Photovoltaik.“ Je nachdem, wo in Deutschland der Immobilienbesitzer wohnt, wie das Dach ausgerichtet ist und wie groß die Anlage ist, lässt sich Solarstrom bereits zu einem Preis von 15 Cent pro Kilowattstunde erzeugen, während der Strom aus der Steckdose durchschnittlich 28 Cent kostet.
Damit Brauch- oder Heizungswasser mit Solarstrom erwärmt werden kann, müssen die Immobilienbesitzer einen Heizstab an den Warmwasserspeicher anschließen. Von der Funktionsweise her arbeitet der Heizstab wie ein Tauchsieder. In modernen Warmwasserspeichern ist ein entsprechender Anschluss meist sogar bereits integriert. Ein derartiger Solarheizstab erreichte einen Wirkungsgrad von 99 Prozent, sodass bei der Umwandlung in Wärme nahezu keine Energie verloren geht. Es macht also durchaus Sinn, den tagsüber produzierten Solarstrom in Form von Warmwasser zu speichern.
Solaranlagen, die auf den Eigenverbrauch hin ausgelegt sind, versorgen zunächst die elektrischen Verbraucher. Überschüssiger Strom wird anschließend idealerweise in einer Batterie gespeichert. Statt die weiteren Überschüsse ins öffentliche Stromnetz einzuspeisen, werden sie für den Warmwasserspeicher als Heizenergie genutzt. „Damit hat man gewissermaßen einen zweiten Speicher für seinen Solarstrom, eben nur in Form von Wärme“, so Heiko Schwarzburger vom Branchenmagazin Photovoltaik. „Damit ist man in Sachen Strom wieder einen Schritt unabhängiger vom Stromanbieter, was viele Verbraucher ja wollen.“
Er weist allerdings darauf hin, dass die Wasserkreisläufe für Heiz- und Brauchwasser voneinander getrennt sein sollen. „So kann das Heizsystem im Sommer komplett ausgestellt werden, denn in der warmen Jahreszeit benötigt man eben nur Warmwasser.“
Ein Solarheizstab kann auch in einer bestehenden Solaranlage nachgerüstet werden. In diesem Fall ist auch keine besondere Isolierung der Rohre oder die Anlage von Installationsschächten erforderlich, weil sich die Kabel äußerst einfach verlegen lassen. Ohne Installation sind Solarheizstäbe für etwa 500 Euro erhältlich. Der US-amerikanische Anbieter Christina Liebman Advanced Energie, der entsprechende Heizstäbe anbietet, sagt: „In einem Vier-Personenhaushalt lässt sich eine solare Abdeckung der Warmwasserbereitung von über 70 Prozent im Jahr erreichen.“ Bei einem zwölf Jahre alten Brennkessel mit einer Leistung von zwölf Kilowatt könnten dadurch für einen Zeitraum von 25 Jahren alljährlich 340 Liter Heizöl eingespart werden.
Dezember 2017
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