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Die Bauzinsen steigen: Wie sollen Bauherren reagieren?

Ihren historischen Tiefpunkt haben Bauzinsen im Herbst 2016 erreicht, seitdem steigen sie wieder kontinuierlich an. So lagen die Bauzinsen Anfang Dezember 2017 bei einem Wert von 1,3 Prozent, was einen Anstieg um 30 Prozent bedeutet. Angesichts dieser Entwicklung stellen sich Bauherren nun natürlich die Frage, wie lange sie sich binden sollen.

Nach wie vor profitieren Bauherren von äußerst niedrigen Zinsen, auch wenn der Tiefstand des Zinsniveaus mittlerweile überwunden sind. So hat das Internetportal Biallo errechnet, dass die Bauzinsen seit Herbst 2016 inzwischen um nahezu 30 Prozent angestiegen sind. Während Bauherren für ein Darlehen mit zehnjähriger Laufzeit im Oktober 2016 durchschnittlich 1,03 Prozent Zinsen zahlen mussten, waren es im Dezember 2017 bereits 1,3 Prozent. Bei einer 15jährigen Zinsbindung liegen die Zinsen sogar bei 1,79 Prozent, bei einer 20jährigen Zinsbindung bei 2,07 Prozent.

Wo sind die Bauzinsen besonders günstig?

Zu den günstigsten Anbietern für Bauzinsen gehöre im Dezember 2017 der Versicherungskonzern Allianz, der günstigere Konditionen für Verträge mit längeren Laufzeiten gab. Zu den günstigsten Anbietern gehörten aber auch die ING-Diba, die Hypo-Vereinsbank, die Santander Bank sowie die Degussa Bank. Allerdings stehen Bauherren nun vor der Frage, wie lange sie sich beim Abschluss eines neuen Darlehens binden sollten. Dazu sagt Max Herbst von der FMH-Finanzberatung mit Sitz in Frankfurt: „Ich gehe davon aus, dass die Bauzinsen im Januar nochmals leicht nachgeben werden, um etwa 0,1 Prozentpunkte, aber im Laufe des Jahres 2018 relativ kräftig um 0,5 bis 0,75 Prozentpunkte steigen werden – wegen der anziehenden Inflationsrate in Europa, der eingeleiteten Zinswende der Europäischen Zentralbank und der Steuerreform in den Vereinigten Staaten, die Geld anziehen wird.“

Allerdings sind sich die Experten nicht ganz einig, was die Prognosen angeht. So rechnet Jörg Krämer, seines Zeichens Chefvolkswirt bei der Commerzbank, zwar ebenfalls mit steigenden Zinsen. Er geht allerdings davon aus, dass es etwas länger dauern dürfte, bis das Zinsniveau steigt. „Im kommenden Jahr sollten sich die Kapitalmarktzinsen noch seitwärts bewegen“, sagt Krämer. Denn weil sich die Arbeitslosigkeit im Euroraum auf einem relativ hohen Niveau bewege, spreche das für eine weiterhin niedrige Inflationsrate. Er geht davon aus, dass die Europäische Zentralbank die Leitzinsen in 2018 nicht erhöhen dürfte, auch wenn die Bank aus rechtlichen Gründen ihre Anleihekäufe zurückfahren müsse. „Schaut man aber über das Jahr 2018 hinaus, steigt das Risiko, dass die Kapitalmarktzinsen wieder steigen“, so Krämer weiter. Die Inflation könnte seiner Meinung nach 2019 wieder ansteigen, weil die Wirtschaft im gesamten Euroraum bereits seit einiger Zeit wieder beträchtlich wachse.

Diese Besonderheit gilt bei der Zinsbindung

Eine Besonderheit ließ sich im Dezember 2017 bezüglich der Zinsbindung feststellen: Der Abstand im Zinssatz zwischen Darlehen, die für zehn Jahre festgeschrieben sind und jenen mit einer 15jährigen Zinsbindung war überdurchschnittlich groß. So lag die Differenz in der Vergangenheit im langjährigen Durchschnitt bei 0,4 Prozent“ Dieser lag Ende 2017 jedoch bei 4,9 Prozent. Eine zu kurze Zinsbindung zu wählen, lohnt sich für die Bauherrn allerdings nicht, weil sie über kurz oder lang mit steigenden Zinsen rechnen müssen. Sie sollten für neue Kredite eine Zinsbindung von mindestens 15, besser noch 20 Jahren wählen.

Das ist die Kehrseite der günstigen Zinsen

Das Kreditvermittlungsportal Dr. Klein hat beobachtet, dass auch die Preise für Immobilien nach wie vor kräftig steigen. Deutlich teurer sind beispielsweise im dritten Quartal 2017 Wohnimmobilien in Frankfurt und Stuttgart geworden, wenngleich der Preisanstieg niedriger ausfiel als in den Vormonaten. Ungebremst ist der Preisanstieg hingegen im Großraum München, wo Wohnungen 2017 um 12,53 Prozent, Häuser sogar um 19,8 Prozent teurer wurden.

Dezember 2017


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