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Vor allem in den Städten wird kontinuierlich mehr bezahlbarer Wohnraum gefordert. Es sind aber nicht nur die Mieten, die immer weiter ansteigen. Auch das bauen kostet immer mehr. Der Verbändebündnis Wohnungsbau hat dieses Thema deshalb für eine aktuelle Studie aufgegriffen.
Vor allem in Ballungszentren machen sich Politiker bei der Bevölkerung gern mit der Forderung nach mehr bezahlbarem Wohnraum beliebt. Diese Forderung sehen Verbände, die für den Wohnungsbau zuständig sind, aber mit Skepsis. Sie sagen: Durch ihr „Energiespar-Diktat“ habe die Politik maßgeblich dazu beigetragen, dass das Bauen in den vergangenen Jahren immer teurer geworden sei, was sich natürlich auch auf die Höhe der Kaufpreise und der Mieten ausgewirkt habe.
Wie aus einer aktuellen Studie des Verbändebündnisses Wohnungsbau zu erfahren ist, seien die Preise für Bauland seit 1995 um 170 Prozent gestiegen. Und auch die Baukosten haben sich laut dieser Studie seit dem Jahr 2000 um 55 Prozent erhöht. Das allgemeine Preisniveau sei demgegenüber lediglich um 28 Prozent gestiegen. 16 Prozentpunkte der höheren Kosten gehen nach dem Dafürhalten der Verbände darauf zurück, dass die Vorschriften zum Energiesparen verschärft wurden.
Andreas Ibel, Chef des Verbandes der mittelständischen Bauwirtschaft, kommentiert diesen Trend mit folgenden Worten: „Wir machen etwas, das früher sehr einfach war, sehr schwierig.“ Und weiter: „Wenn wir heute ein Dachgeschoss ausbauen, brauchen wir wegen des Schallschutzes zwölf Boden-Schichten. Früher haben zwei gereicht.“ Für ihn ist es deshalb nicht weiter verwunderlich, dass die Preise entsprechend gestiegen sind. Eine ähnliche Meinung vertritt Stefan Thurn, ein Vertreter des Baustoffhandels: „Der Wohnungsbau ist zu einem Experimentierfeld für Bauphysik und Umweltpolitik geworden.
Eine gänzlich andere Meinung äußerte Barbara Hendricks in ihrer Eigenschaft als geschäftsführende Umwelt- und Bauministerin. Sie sagt: „Im Neubau ist das Einhalten von Klimazielen völlig problemfrei. Man müsste eben andere Baustoffe verwenden, die aber nicht unbedingt teurer sein müssten. Und weiter: „Ich halte es nicht für deutsche Ingenieurskunst, immer dickere Wände zu bauen.“
Dass in den Bauämtern seitens der Kommunen in den vergangenen Jahren viele Arbeitsplätze gestrichen wurden, sehen die Verbände als weitere Schwachstelle der Politik. Denn „Das Bauen selbst geht ziemlich schnell“, so Andreas Ibel. „Aber ich brauche heute allein drei bis vier Jahre, um ein Projekt vorzubereiten.“ Barbara Hendricks sieht dies zwar ebenfalls als Problem, sagt aber, dass der Bund in dieser Sache nicht viel machen kann. „Es gibt seit den sechziger Jahren den Entwurf für eine Musterbauordnung“, welche bundesweit für einheitlichere Vorschriften sorgen würde, was die Arbeit für die Projektentwickler erheblich erleichtern würde. Doch die Länder würden dies ablehnen, so die Ministerin.
Das Bauministerium spricht von 320.000 Wohnungen, die 2017 neu gebaut worden seien. Laut der Verbände seien jedoch lediglich 300.000 Wohnungen gebaut worden, während der tatsächliche Bedarf bei jährlich 400.000 Wohnungen liege. Das hat zwei Gründe: Einerseits die Zuwanderung nach Deutschland, andererseits aber auch den Drang der Menschen vom Land in die Städte.
März 2018
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