Immobilien Bewertung - Finanzierung - Kauf
Immobilienbesitzer, die für die Altersvorsorge mehrere Immobilien besitzen verkaufen eine oder mehrere Immobilien sobald sie ins „Rentenalter“ kommen. Zwar kann man durchaus noch einige Jahre die Immobile halten und von den Mieteinnahmen leben, aber auf der anderen Seite verursacht eine Immobilie auch viel Ärger. Instandsetzungen, Mietausfälle, Ärger mit Mietern etc. Manche Immobilienbesitzer wollen sich diesem „Stress“ nicht mehr aussetzen und wollen ihren Lebensabend genießen. Das ist der Grund, warum der ein oder andere ältere Immobilienbesitzer seine Immobilie verkauft. Doch was mit dem Geld tun? Oder anders gefragt: wie kann man mit etwas Geld, zum Beispiel einer Abfindung seine Rente aufbessern?
Rentner, die ihre gesetzliche Rente aufbessern möchten, können mit der sogenannten Sofort- oder Leibrente eine regelmäßige Finanzspritze bis an ihr Lebensende erhalten. Sie müssen dafür einmalig einen Betrag an einen Versicherer zahlen und erhalten dafür im Gegenzug eine lebenslange Rente. Wie hoch diese ausfällt, hängt von zwei Faktoren ab: Von der Höhe des eingezahlten Betrages und von der Lebenserwartung.
Eine Sofortrente lohnt sich, wenn der Rentner einige Tausend Euro frei verfügbar hat, beispielsweise, weil er eine Erbschaft gemacht oder Geld angespart hat und sich damit im Alter absichern möchte. Besonders interessant ist die Sofortrente in folgenden Fällen:
Die gesetzliche Rente ist zu gering.
Der Rentner möchte sich nicht selbst darum kümmern, eine regelmäßige Rate aus seiner Rendite zu entnehmen.
Der Rentner ist gesund und geht davon aus, dass er noch sehr lange lebt.
Allerdings fällt die Verzinsung angesichts des historischen Zinstiefs nur sehr gering aus.
Zu beachten ist ferner, dass die Absicherung von Ehepartnern oder Kindern mit Abschlägen bei der Rente verbunden sind. Sie sollte also nur für den Betreffenden selbst abgeschlossen werden.
Soll ein Teil des Vermögens vererbt werden, sollte dieser keinesfalls in den Versicherungsvertrag gesteckt, sondern besser auf einem Fest- oder Tagesgeldkonto geparkt werden.
Wer in erster Linie eine hohe Rendite erzielen möchte und ein wenig Eigeninitiative nicht scheut, sollte sich im Vorfeld auch über die flexiblen Auszahlungspläne aus Aktienvermögen informieren.
Zwar gibt es zahlreiche Anbieter von Sofortrenten, jedoch gibt es bei diesen sehr wohl qualitative Unterschiede. Insbesondere sind folgende Punkte wichtig:
Das Rating: Das Analysehaus Morgen & Morgen bietet einen guten Überblick über die Qualität der Anbieter. Hier werden die Versicherer regelmäßig unter anderem auf ihre Finanzstärke hin geprüft. Falls ein Versicherer dennoch ins Schlingern kommt, bestehen die Ansprüche auf die Sofortrente in jedem Fall weiter.
Wie hoch ist die Rente? Ein wichtiger Aspekt ist die Höhe der Sofortrente, die der Anbieter lebenslang garantiert, weil sich nur damit sicher kalkulieren lässt. Insgesamt sind die Erträge in den vergangenen Jahren wegen der niedrigen Zinsen aber gesunken. Jedoch gibt es auch Versicherer, die sehr gut wirtschaften, sodass die Rente bei diesen höher ausfällt.
Die Absicherung Dritter: Keinesfalls sollte die Rente mit einem Todesfallschutz oder einer garantierten Rente abgeschlossen werden, weil die Rentenzahlung dadurch niedriger ausfällt. Wer etwas vererben möchte, sollte diesen Betrag besser anderweitig zurücklegen.
Diese genannten Kriterien dürften die wichtigsten für die Wahl des Anbieters sein. Daneben gibt es aber noch einige weitere Faktoren, die für die Wahl des Anbieters ausschlaggebend sein können:
Gibt es eine Überschussbeteiligung? Grundsätzlich müssen die Versicherungen eine vorsichtige Kalkulation machen. Fällt der Ertrag höher aus als in der Kalkulation gedacht, muss der Versicherer grundsätzlich eine Überschussbeteiligung auszahlen. Es gibt jedoch keine Garantie dafür, dass er das auch macht und wie hoch diese ausfällt.
Die bessere Wahl: die dynamische Rentenleistung: Durch die dynamische Rentenzahlung steigt die Rente alljährlich um einen vorher festgelegten Prozentsatz, sodass auch die Inflation ausgeglichen werden kann.
Lässt sich die Versicherung online abschließen? Bei einigen Direktversicherern kann die Sofortrente direkt auf der Webseite abgeschlossen werden. Der Antragsteller muss seine Angaben dabei in einem Formular eintragen. Wer weiß, was er möchte und die Versicherung schnell abschließen möchte, profitiert von diesem Angebot.
Üblicherweise lässt sich ein Beratungsgespräch aber nicht vermeiden, was insbesondere für Verbraucher hilfreich ist, die noch Fragen haben. Keinesfalls sollten sie sich dabei aber etwas verkaufen lassen, was sie nicht möchten.
Bei einigen Versicherungen ist es möglich, aus dem Vertrag Geld zu entnehmen. Beispielsweise, wenn der Versicherungsnehmer zum Pflegefall wird. Wer Krankheiten im Alter befürchtet, sollte sein Geld jedoch anderweitig anlegen.
Finanztip hatte im Juni 2018 zehn Tarife für Sofortrenten analysiert, die von Sparern im Alter von 65 Jahren abgeschlossen werden. Angenommen wurde eine einmalige Investition von 100.000 Euro ohne Hinterbliebenenabsicherung.
Dabei stellte sich heraus, dass die Europa im Tarif E-SR die höchste Sofortrente mit Garantie bietet. An den Überschüssen werden die Kunden jedoch erst ab dem vierten Jahr beteiligt. Dieser Tarif empfiehlt sich für Verbraucher, die Wert auf eine sichere Sofortrente legen. Wer den Vertrag am heimischen Rechner macht, sollte aber keinesfalls vergessen, den Verzicht auf den Todesfallschutz anzukreuzen und die Rentengarantiezeit umzustellen.
Zwei verschiedene Verträge gibt es bei der R+V-Versicherung, wobei der Vertrag der R+V a.G. die bessere Variante darstellt. So lag bei diesem Vertrag die Überschussbeteiligung in der Vergangenheit rund 2,7 Prozent über den Angeboten anderer Anbieter. Jedoch muss der Vertrag in einer Generalagentur abgeschlossen werden.
Auch bei der Huk24 ist die garantierte Rente im Tarif RS24 relativ hoch. Jedoch gab es in der Vergangenheit eine geringere Überschussbeteiligung. Auch dieser Vertrag kann online abgeschlossen werden, wobei der Versicherungsnehmer aber ebenfalls die Voreinstellungen überprüfen sollte.
Als Marktführer gilt nach wie vor die Allianz mit ihrem Tarif R3U(G), bei welchem die Überschussbeteiligung seit 2016 bei einem Wert von rund 2,2 Prozent lag. Die garantierte Rente ist hier jedoch niedriger als bei anderen Anbietern.
Die Sofortrente, die vom Versicherer berechnet wird, muss noch versteuert werden, allerdings zu einem geringeren Teil als die Einkommensteuer beträgt. Der Grund: Lediglich der Ertragsanteil ist steuerpflichtig. Dieser hängt vom Renteneintrittsalter des Versicherungsnehmers ab. Dieser Anteil wird für die Dauer der Rentenzahlung mit dem persönlichen Steuersatz des Versicherungsnehmers versteuert. Bei einem niedrigen Gesamteinkommen ist es also durchaus möglich, dass gar keine Steuern anfallen. Ob die Versicherungsnehmer auch Krankenkassenbeiträge bezahlen müssen, hängt von der Art der Versicherung ab. So müssen Privatversicherte und gesetzlich Krankenversicherte keine Beiträge bezahlen. Für die freiwillige gesetzliche Versicherung im Rentenalter werden dagegen 14 Prozent Sozialabgaben fällig.
August 2018
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