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Bis zu 300 Milliarden Euro werden alljährlich in Deutschland vererbt. Doch weil sich die Betroffenen anscheinend nicht mit dem leidigen Thema Tod auseinander setzen wollen, regeln sie ihren Nachlass nicht rechtzeitig. Die Folge: Die Zahl der Erbschaftsstreitigkeiten steigt. Darüber hinaus herrscht bei vielen Hinterbliebenen angesichts der hohen Pflegekosten eine große Angst, dass sie gar nichts oder nur wenig erben könnten. Zu diesem Thema hat die Deutsche Bank jüngst eine repräsentative Studie namens „Erben und Erbschaft“ beim Allensbach-Institut in Auftrag gegeben.
Eigentlich möchten die Hinterbliebenen nicht streiten, so ein Ergebnis der Umfrage. Ein Grund dafür liegt darin, dass viele nicht zu Lebzeiten über dieses Thema zu sprechen. Nur ein Drittel der Befragten hatte angegeben, mit allen Beteiligten rechtzeitig über das Thema gesprochen zu haben. Da die Deutsche Bank in regelmäßigen Abständen eine entsprechende Umfrage in Auftrag gibt, lässt sich eine signifikante Steigerung der Streitigkeiten ums Erbe feststellen: Von 2015 bis 2018 stieg der Anteil von 17 auf 19 Prozent.
73 Prozent jener Menschen, die bereits einmal geerbt haben, können berichten, dass der Nachlass klar geregelt gewesen sei. Meist hätten auch alle wichtigen Vollmachten und Dokumente vorgelegen. Die weitaus meisten potenziellen Erben würden sich jedoch eine klare Regelung des Nachlasses wünschen. Weil ein Streit ums Erbe auch für die potenziellen Erblasser nicht wünschenswert ist, haben immerhin 39 Prozent bereits ein Testament gemacht. Dieser Anteil ist seit 2012 um acht Prozent gestiegen.
Für 60 Prozent bleibt das Thema Erbschaft aber dennoch ein leidiges Thema, welches sie nur ungern ansprechen. Dies hat eine weitere Umfrage ergeben, die von der Deutschen Bank in Auftrag gegeben wurde. Hier lauteten die Themen unter anderem „Gespräch über das Erben“. Etwa ein Fünftel der Befragten hält Familiengespräche für eine gute Gelegenheit, dieses Thema anzusprechen, wobei allerdings die wenigsten Weihnachten für sinnvoll halten.
Wie hoch das Privatvermögen ist, das alljährlich im Zuge einer Erbschaft den Besitzer wechselt, lässt sich nur grob schätzen. Denn in der entsprechenden Statistik des Statistischen Bundesamtes werden nur jene Erbschaften berücksichtigt, die steuerlich veranlagt werden müssen. Weil die entsprechenden Freibeträge jedoch sehr hoch sind, ist über einen Großteil der Erbschaftsfälle offiziell nichts bekannt. Dazu sagen Experten des DIW in Berlin: „Berechnungen mit Blick auf das künftige Transfervolumen legen nahe, dass in der aktuellen Dekade jährlich 200 bis 300 Milliarden Euro vererbt oder verschenkt werden beziehungsweise zwischen 2015 und 2024 rund 3,1 Billionen Euro insgesamt.“
80 Prozent der Befragten gaben außerdem an, dass sie angesichts der hohen Kosten für Pflege und Gesundheit nur wenig oder gar nichts erben werden. Aktuell scheint diese Angst aber in den meisten Fällen unbegründet zu sein. So sagten lediglich 25 Prozent der befragten Erben, dass das Erbe wegen der Pflegekosten geringer als erwartet ausgefallen sei.
Künftige Erblasser möchten laut der Studie vor allem ihre Ehegatten, Kinder und Enkelkinder bedenken. Lediglich zehn Prozent der Erblasser möchten ihr Vermögen an Stiftungen abgeben. Nach wie vor wird übrigens Geld vererbt, dessen Anteil an den Erbschaften dürfte in den kommenden Jahren aber sinken. Dafür dürfte der Anteil an Wertpapieren, Gold und Immobilien steigen. Allerdings sind beim Vererben von Immobilien künftig Konflikte absehbar. Der Grund: Eine Immobilie lässt sich kaum unter den verschiedenen Parteien aufteilen.
Dezember 2018
Siehe auch Erbschaft & Steuern: Immobilien vererben
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