Immobilien Bewertung - Finanzierung - Kauf
Im Jahr 2020 wird sich der Superzyklus gegen den Schweinezyklus durchsetzen, mit verlagerten Schwerpunkten.
Normalerweise beträgt der Zeitraum für den sogenannten Schweinezyklus im Immobilienmarkt etwa 6 bis 8 Jahre. Diese Spanne ist gekennzeichnet von steigenden und wieder fallenden Immobilienpreisen. Doch seit der Finanzkrise 2007 / 2008 und der daraufhin durchgeführten Niedrigzinspolitik der EZB setzte sich ein stetig verteuernder Immobilienmarkt in Gang. Schon jetzt wird von einem Superzyklus gesprochen und es sieht danach aus, als wenn sich dieser Superzyklus trotz vieler gegenteiliger Prognosen auch im Jahr 2020 fortsetzen wird. Der Grund dafür ist einleuchtend.
Eigentlich standen bereits alle in den Startlöchern, um beim Geschäft mit steigenden Zinsen, ausgelöst durch die Leitzinserhöhung der EZB, mit dabei zu sein. Doch die kommt nicht. Sie kommt nicht nur nicht für das Jahr 2020. Aktuell sieht es so aus, als wenn bis 2022 eine Leitzinserhöhung ausgeschlossen ist. Gerade in Deutschland jedoch schwören viele Menschen auf das herkömmliche Sparen, doch das bringt inzwischen teilweise sogar Negativzinsen. Auch der früher sichere Hafen der Bundesanleihen bietet schlechte Aussichten. Eine heute erworbene Bundesanleihe zu 3 % bringt am Ende ihrer Laufzeit gerade noch 0,5 %.
Da viele deutsche Anleger das Risiko etwa von Aktien so sehr scheuen wie der Teufel das Weihwasser, bleibt fast nur noch die Option des Betongoldes. Doch nicht nur deutsche Anleger sehen im deutschen Immobilienmarkt einen sicheren Hafen. Die Nullzinspolitik greift in jedem Industrieland dieser Erde und die deutsche Wirtschaft besitzt einen hervorragenden Ruf bezüglich ihrer Stabilität. Auch wenn das Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr abflaut, so wächst es in Deutschland immer noch und die Gefahr einer Rezession ist aktuell sehr gering. Das zieht weitere Anleger aus dem Ausland an.
Interessanterweise zeigt sich durch den Superzyklus ein Effekt, der neue Anleger in Immobilien nicht sehr freuen wird. Das Angebot an Immobilien verknappt sich und dies bereits seit 2017. Viele Immobilienbesitzer sehen den Kauf von Wohnungen und Häusern als Langfristinvestition und verzichten auf kurzfristigen Spekulationsgewinn. Verständlich, denn der erzielte Gewinn muss ja auch wieder investiert werden.
Das bedeutet, dass sich das vorhandene Angebot weiter verteuert, da die Nachfrage enorm ist. Doch inzwischen gibt es eine Verlagerung weg vom Wohnungsmarkt, der natürlich auch durch staatliche Eingriffe beeinflusst wird. Der Berliner Mietendeckel etwa, der voraussichtlich Anfang 2020 in Kraft tritt, wird das Immobilieninvestment im Wohnungsbau in der Hauptstadt deutlich reduzieren und es ist durchaus vorstellbar, das andere Bundesländer oder Stadtstaaten das Modell aufgreifen werden. Ob der Mietendeckel tatsächlich wirkungsvoll oder eher kontraproduktiv ist, sei dahingestellt. Er ist in der breiten Bevölkerung populär und für gewählte Politiker ist dies durchaus ein Argument.
Während der Wohnungsmarkt mit verknapptem Angebot und einer nicht nachkommenden Bauwirtschaft trotz hoher Preise für Investoren immer weniger attraktiv wird, sieht es bei den Büroflächen in jeder Hinsicht gut aus. Zum einen wird voraussichtlich erstmals seit 2010 bedarfsdeckend in diesem Immobiliensegment gebaut, dies gilt zumindest für die Top-7-Städte in Deutschland. Zum anderen wächst die Zahl der Bürobeschäftigten im nächsten Jahr trotz Wirtschaftsabschwächung um rund 1,5 %.
Im Bereich der Logistik-Immobilien sorgt der nach wie vor rasant wachsende Online-Handel dafür, das Lager- und Umschlagflächen gerade in den Randbereichen der Ballungsgebiete für Immobilienanleger sehr interessant sind. Aber auch der gewerbliche Einzelhandel in Form von Ladengeschäften zeigt seit 2015 ein zwar geringes, aber stetiges Wachstum, was sich 2020 kaum ändern wird, denn der Staat lässt dem Bürger mehr Geld in der Tasche. Der Superzyklus geht also weiter und Betongold bleibt der sichere Anlegerhafen.
Dezember 2019
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