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Innendämmung zur Energieeinsparung?

Die Außendämmung eines Hauses ist nicht immer möglich, dann muss die Dämmung eben von Innen erfolgen.

Sicher ist die Erneuerung der Heizungsanlagen in deutschen Immobilien die vorrangigste Maßnahme zur effektiven Energieeinsparung. Die nach wie vor riesige Zahl veralteter Heizsysteme ist der Hauptverursacher bei den CO2-Emissionen privater Haushalte. Dem folgen quasi auf den Fuß schlecht oder überhaupt nicht gedämmte Fassaden, doch diese lassen sich mitunter nicht dämmen, zumindest nicht von außen.

Der Idealfall ist natürlich eine gut 10 cm dicke Außendämmung, um Energieverluste einzudämmen. Mitunter ist jedoch eine Außendämmung nicht realisierbar. An denkmalgeschützten Gebäuden erlauben die Behörden beispielsweise meist keine Außendämmung, aber auch ohne Denkmalschutz können Hinderungsgründe entgegenstehen, etwa wenn die jeweilige Fassade Teil eines innenstädtischen Ensembles darstellt, das durch die Dämmung optisch zerstört wird. Gerade bei direkt aneinander gebauten Häusern, wie sie in Städten häufig zu finden sind, kann zudem der Nachbar gegen äußere Dämm-Maßnahmen Einspruch erheben. Was bleibt, ist die Innendämmung, die jedoch nicht so effektiv wie die Außendämmung ist, weil einerseits der Raumverlust bei einer gleich dicken Dämmung zu groß wäre und andrerseits die konstruktive Umsetzung zu kompliziert ist und den Verlust von Wohnkomfort mit sich bringen würde.

Innendämmung, was ist sinnvoll realisierbar?

Während sich eine Außendämmung bezüglich der Energieeinsparung sowie der meist notwendigen zusätzlichen Belüftung relativ gut berechnen lässt, ist dies bei einer Innendämmung wesentlich komplizierter. Das Problem sind die Decken, Böden und Zwischenwände, die in der Regel entweder direkt an die zu isolierenden Außenwände anstoßen oder sogar im Verbund gebaut wurden. So sind die meisten Häuser in Deutschland ab etwa den Baujahren 1960 mit Stahlbetondecken ausgestattet, die auf den Außenwänden aufliegen. Bei der Ziegelbauweise sind Außen- und Innenwände durch den Verbund miteinander verwoben. Dass aber sind Kältebrücken, was in der Umsetzung bedeutet, dass nicht nur die Außenwände von Innen gedämmt werden müssen, sondern auch Decken, Böden und die anstoßenden Zwischenwände. In der Regel genügt jedoch ein Streifen von etwa 20 cm Breite, denn der Kälteeintrag beziehungsweise der Wärmeaustrag verliert sich mit zunehmendem Abstand von der Fassade.

Bei einer Stärke von etwa 5 cm einer Innendämmung wird also an Decken, Böden und Zwischenwänden ein entsprechender Absatz entstehen, der optisch kaschiert werden sollte. Ohne diese Maßnahme verpufft jedoch die Wirkung der Innendämmung, weil die Kältebrücken einfach zu zahlreich sind.

Oft kritisiert – Innendämmungen erzeugen Schimmel

Dieser Kritikpunkt besitzt seine Berechtigung, jedoch nur, wenn die Innendämmung unsachgemäß ausgeführt wurde. Bei einer Innendämmung ist es sehr wichtig, die Ausführung auf das jeweilige Mauerwerk auszurichten. Eine gegossene Betonmauer benötigt eine andere Innendämmung als eine Ziegelmauer. Auch der Zustand der Fassade spielt eine Rolle. Beschädigter Außenputz etwa erhöht den Feuchtigkeitseintrag in die Mauer, was wiederum unter einer eventuell angebrachten inneren Dampfsperre für Schimmel sorgen kann. Doch die Dampfsperre, oft als zwingend proklamiert, muss nicht immer sein. Es gibt eine ganze Reihe von speziellen Innendämmungen, die auch ohne Dampfsperre auskommen, aber eben abhängig von der Bauweise der Außenmauern.

Eine Alternative zur Innendämmung ist die Umrüstung auf eine Wand-Flächenheizung, was nichts anderes ist als eine an die Wand montierte, also eine vertikale Fußbodenheizung. In der Fachsprache wird das Hüllflächentemperierung genannt. Diese kann nicht nur mittels in der Zentralheizung erzeugtem Warmwasser betrieben werden, sondern auch mit Warmluft über auf dem Dach montierten Kollektoren. Da Hüllflächenheizungen eine wesentlich größere Oberfläche als herkömmliche Heizkörper besitzen, benötigen sie für die gleiche Leistung eine geringere Betriebstemperatur.

Ob nun Innendämmung oder die beheizte Wand, ohne fachmännischen Rat sollte die Umbaumaßnahme nicht durchgeführt werden.

Februar 2020


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