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Bauwirtschaft – was kommt nach Corona?

Welche Folgen die Corona-Krise für die Bauwirtschaft besitzt, lässt sich momentan nur abschätzen.

Das Institut für Weltwirtschaft hat bereits eine Prognose abgegeben, wie stark sich die Einschränkungen aufgrund der Pandemie auf die gesamte deutsche Wirtschaft auswirken werden. Es wird erwartet, dass das BIP zwischen 4,5 und 8,7 Prozentpunkte einbricht. In Euro ausgedrückt sind dies, ausgehend vom letztjährigen Bruttoinlandsprodukt mit 3,44 Billionen Euro zwischen 15,5 und 30 Milliarden Euro, die unwiederbringlich verloren sind. Jedoch bezieht sich diese Prognose darauf, dass die Wirtschaft nur etwa drei Wochen unter dem Shut-Down leidet. Sollte es notwendig werden, die Einschränkungen länger massiv aufrechtzuerhalten, potenziert sich der Verlust unter Umständen so stark, das Deutschland eine lang anhaltende Rezession bevorsteht, quasi die Katastrophe nach der Katastrophe. Dabei nützt auch ein Blick auf die Finanzkrise 2007 / 2008 wenig, denn damals war es der Außenhandel, der die meiste Last tragen musste. Jetzt ist jeder Bereich und jede Branche gleichermaßen stark betroffen.

Doch in welchem Ausmaß kommt dies bei der Bau- und Immobilienwirtschaft an?

Das Bauwesen könnte einer der wenigen Bereiche sein, der sich relativ schnell wieder erholt, jedoch vorerst nicht mehr die letztjährigen Zahlen erreichen wird. Vor allem im Segment des Mehrfamilienwohnbaus kann Optimismus aufkommen, denn noch im 4. Quartal 2019 stiegen die Genehmigungen für derartige Immobilien um 29 % gegenüber den Vorjahreswerten an. In der Regel werden die Investoren nach der Virus-Krise versuchen, ihr Bauvorhaben zu Ende zu führen. Dies gilt ebenso für den Sektor neu zu bauender Einfamilienhäuser, wobei sich in diesem Bereich bereits 2019 ein Rückgang bemerkbar gemacht hat.

Alles in allem wird die Bauwirtschaft mit einigen Blessuren davonkommen, denn die Problematik fehlenden Wohnraums wird sich auch mit der Corona-Krise nicht ändern, sie ist aktuell nur nicht bemerkbar, weil der Shut-Down alles überlagert. Noch etwas spricht dafür, dass die Bauwirtschaft „danach“ wieder durchstarten wird. Es gibt weltweit aktuell keine besseren und vor allem sicheren Anlagemöglichkeiten als Betongold. Es ist leicht vorstellbar, dass auch viele Investitionsgelder aus dem Ausland in die deutsche Bauwirtschaft fließen werden. Obwohl unser Gesundheitssystem in den letzten Jahren durch Einsparungen in seiner Leistungsfähigkeit eingeschränkt wurde, zeigt es sich aktuell den EU-Nachbarländern gegenüber deutlich überlegen. Das ist bei all dem schlechten, was das Corona-Virus nach Deutschland brachte, immerhin ein Image-Gewinn und zeugt vom Potenzial der Wirtschaft wie der Gesellschaft, mit Krisen fertig zu werden.

Der Nichtwohnungsbau wird es schwerer haben

Für wohnähnliche Betriebsgebäude und Gebäude zur industriellen, gewerblichen oder landwirtschaftlichen Nutzung wird sich die Investitionsfreudigkeit zunächst sehr zurückhalten. Vielen Unternehmen, die ihre Geschäftstätigkeit über Wochen vollständig oder auch nur teilweise einstellen mussten, geht es erst einmal darum, sich wieder zu stabilisieren. Eventuell geplante Bauvorhaben besitzen dabei keine hohe Priorität. Das wirkt sich bis in den privaten Sektor aus. Der bereits angedachte Carport oder der Teich im Garten werden auf bessere Zeiten verschoben, was im Allgemeinen das Jahr 2021 bedeuten wird, denn wie viel Monate des Jahres 2020 nach der Krise auch noch übrig sein werden, sie dienen der Normalisierung, wobei es vermutlich mit bestimmten Einschränkungen nicht vorbei ist.

Es ist vorauszusehen, das gerade im bauwirtschaftlichen Dienstleistungsbereich viele Firmen die Krise nicht überstehen werden, einfach, weil ihnen die Kapitaldecke fehlt, um die Durststrecke durchzuhalten, die sich nach der Aufhebung der meisten Einschränkungen noch über Monate hinziehen wird.

April 2020


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