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Dass in südlichen Ländern wie Spanien oder Italien viele Klimaanlagen in den Häusern verbaut sind, ist bei deren sommerlichen Temperaturen kein Wunder und deutsche Reisende erfahren in der Regel auch nur deren kühlende Wirkung, da die Hauptreisezeit in den Sommer fällt. Was jedoch vielen nicht bewusst ist, auch auf Mallorca oder auf Sardinien kann es im Winter ordentlich kalt werden. Dann wird dort auch die Klimaanlage genutzt, aber als Heizung.
Das geht zum einen, weil die Energiepreise in Spanien wie Italien geringer sind als in Deutschland. Zum anderen liegt die Durchschnittstemperatur doch etwas höher als in Mitteleuropa. Trotzdem ist eine Klimaanlage in Deutschland durchaus eine Option und eine günstigere Lösung als die Wärmepumpe, sowohl im Energieverbrauch als auch in den Kosten. Das Zauberwort nennt sich Hybrid-Lösung. Ein cleverer Elektro-Ingenieur hat es vorgemacht und dazu ein Video auf YouTube veröffentlicht.
Das ist natürlich nicht der ganze Trick und es wäre zudem ein ziemlich blöder Trick. Was aber hat dieser Mann gemacht? Er besitzt einen Altbau mit Ölzentralheizung inklusive entsprechender Heizkörper. Nun hat er bis jetzt in fünf Räumen seines Hauses jeweils eine Split-Klimaanlage eingebaut, zusätzlich zu den Heizkörpern. Dazu noch einen zentralen Warmwasserbereiter. Im Moment besteht also seine Heizungsanlage aus:
Für die Investitionen in die Klimaanlagen und den Wasserbereiter, die Ölheizung war bereits verbaut, wendete er rund 8000 Euro auf. Seine Anfragen an verschiedene Handwerker der Umgebung bezüglich Einbau einer zentralen Wärmepumpe für das ganze Haus ergab, dass vier von fünf in absehbarer Zeit keine Termine freihatten und einer wollte den Einbau mit zusätzlicher Dämmung sowie Einbau einer Fußbodenheizung verbinden. Aber allein schon die zentrale Wärmepumpe hätte Kosten von über 30.000 Euro verursacht, abzüglich der möglichen Förderung wären es immer noch über 20.000 Euro. Bezüglich Förderung besteht auch für Split-Klimaanlagen Fördermöglichkeiten, wenn sie als Heizung verwendet werden.
Ja, denn die Ölzentralheizung fungiert seitdem nur noch als Zusatzheizung an sehr kalten Tagen (minus 5 Grad und tiefer). In diesem Fall an etwa 30 Tagen pro Jahr. Da die Warmwasserbereitung nun entkoppelt von der Ölheizung ist, sind auch hier deutliche Einsparmaßnahmen zu sehen. Letztlich besitzen die 5 dezentralen Klimaanlagen, die technisch gesehen ja auch Wärmepumpen sind, eine höhere Effizienz als eine zentrale große Wärmepumpe, da jeder Raum gezielt angesteuert und der Heizbedarf genau reguliert werden kann.
Natürlich bedeutet all dies nicht, dass jetzt mit der Hybrid-Lösung auf Dämmung bei Bestandshäusern verzichtet werden kann. Eine gute Dämmung ist immer noch der beste Weg, um Energieverluste am Haus zu vermeiden. Aber insgesamt gesehen ist mit dieser Lösung schon einmal ein guter Schritt hin zur 65-%-Regel angegangen. Im Idealfall, was bei unserem cleveren Elektro-Ingenieur der Fall ist, findet sich auf dem Dach noch eine Fotovoltaikanlage, mit der der für die Klimaanlagen und den Wasserbereiter benötigte Elektrizität selbst erzeugt wird. Auch hier zeigt sich deutlich, dass selbst in der kleinen Dezentralisierung der bessere Weg ist, wie bei so vielem anderen auch.
Zugegeben, die in dem Youtube Video vorgestellte Lösung ist sicherlich nicht für Jedermann/Frau etwas, auch nicht für jedes Haus bzw. Wohnung geeignet. Aber es ist eine Überlegung wert – gerade, wenn man auf diesem Gebiet selbst etwas affin ist und die nötigen Kontakte hat. Auch der ein oder andere Fachbetrieb wird dieser Lösung was abgewinnen können und eine Umsetzungsplanung erstellen. Und noch ein Vorteil: man kann unter Umständen sukzessive jeden Raum im Haus angehen und auf diese Lösung umstellen.
September 2023
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