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Ein besserer Gift-Gas-Schutz für Neubauten

Im neuen Strahlenschutzgesetz sind auch verschiedene Auflagen für Bauherren enthalten. Beispielsweise gilt in Aufenthalts- und Wohnräumen ein bestimmter Grenzwert für das radioaktive Gas Radon. Der Grenzwert kann durch verschiedene bauliche Maßnahmen eingehalten werden.

Das neue Strahlenschutzgesetz, welches am 31. Dezember 2018 in Kraft tritt, verunsichert derzeit viele Hauseigentümer und Bauherren. Der Grund: In den Paragraphen 121 bis 132 werden erstmals verbindliche Regelungen zum Schutz gegen Radon in Wohn- und Aufenthaltsräumen sowie am Arbeitsplatz geschaffen. Auch Referenzwerte werden genannt. So gilt der Bereich von 100 bis 300 Becquerel je Kubikmeter im Jahresdurchschnitt als gesundheitlich unbedenklich.

Was ist Radon?

Bei Radon handelt es sich um ein radioaktives Edelgas, welches beim Zerfall von Uran entsteht. Enthalten ist Radon überall im Boden und im Gestein, jedoch in unterschiedlicher Konzentration. Durch die Bodenschichten hindurch dringt Radon an die Erdoberfläche, wo es sich mit der Luft vermischt. In der Erdatmosphäre ist es aber in einer so verdünnten Konzentration enthalten, dass diese Konzentration für den Menschen nicht gesundheitsgefährdend ist. Zu einem gesundheitlichen Risiko werden Radon sowie seine Zerfallsprodukte vor allem bei höheren Konzentrationen. Unter anderem ist es bei Nichtrauchern der Hauptauslöser von Lungenkrebs. Auch bei Rauchern wird durch Radon das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, um das 20- bis 30fache erhöht.

Auf den Boden kommt es an

Anders als in der Vergangenheit angenommen, kommt Radon in ganz Deutschland sehr wohl auch in Böden vor, in welchen sich kein uranhaltiges Muttergestein befindet. Wie hoch die Konzentration tatsächlich ist, hängt entscheidend davon ab, wie durchlässig der Boden ist. Besonders gut durchdringt Radon wasserdurchlässige und lockere Böden. Feuchte oder wasserundurchlässige Böden sind hingegen auch weniger durchlässig für Radon. Sind die Bodenschichten mit Wasser gefüllt, sind diese für Radon nahezu undurchdringlich. Allerdings können sich auch die Bodenverhältnisse witterungsbedingt ändern.

Ein Schutz: wasserdichte Keller

Ins Haus dringt Radon also durch das Erdreich ein. Beispielsweise durch Spalten, Fugen oder Risse an der Bodenplatte oder an den Außenwänden des Kellers. Weitere Einfallstore sind Rohrleitungen, welche durch die Außenwände des Kellers dringen oder Seiteneingänge in den Keller. Auch manche Baustoffe enthalten Radon, welches dann durch Diffusion ins Haus gelangt, jedoch in einer vernachlässigbaren Menge.

Einen guten Schutz vor Radon bietet deshalb ein wasserdichter Stahlbetonkeller, sofern die Betonnachbehandlung fachgerecht durchgeführt wurde. Im Grunde reicht aber auch eine Bodenplatte aus Stahlbeton, um die Grenzwerte im geforderten Bereich zu halten.

Vorsicht vor dem Kamineffekt

Auch in Innenräumen müssen die Planer und die Bewohner einiges beachten. Denn weil Radon und dessen Zerfallsprodukte äußerst leicht sind, folgen sie den thermischen Strömungen im Gebäudeinneren. Durch den Kamineffekt, der vor allem in Installationsschächten und offenen Treppenhäusern zu beobachten ist, wird das Radon auch in die höheren Etagen transportiert.

Dies lässt sich durch zwei Maßnahmen verhindern: Einerseits sollten Keller und Wohnbereich baulich getrennt werden. Hierfür reichen verputzte Trennwände und eine dicht schließende Tür aus. Zum anderen müssen sämtliche Installationsöffnungen in den Decken der verschiedenen Geschoße dicht ausbetoniert werden. Andernfalls kann es zu einer Anreicherung von Radon in Hohlräumen und schlecht belüfteten Räumen kommen.

Weitere vorbeugende Schutzmaßnahmen

Weitere Schutzmaßnahmen zur Vorbeugung empfehlen Experten in Neubauten. Eine Alternative zum druckwasserdichten Keller stellt beispielsweise ein Keller dar, der außen mit einer Abdichtung ausgestattet ist, welche aber auch unter der Bodenplatte angeordnet sein muss. Auch eine metallkaschierte, bituminöse Abdichtung, die auf der Bodenplatte angebracht wird, stellt einen Schutz dar. In den Wänden und unter der Bodenplatte kann aber auch eine Radonfolie eingebaut werden. Die entsprechenden Abdichtungen müssen allerdings auch an den durchdringenden Rohrleitungen angeschlossen werden. Ferner müssen auch Lichtschächte wasserdicht eingebaut sein. Zur Vorsorge kann unterhalb der Bodenplatte auch ein Radonbrunnen oder eine Radondrainage angebracht werden. Von hier aus wird das Radon über eine eigene Leitung nach außen abgeführt.

Dezember 2018


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